Samstag, 2. Juni 2007
schon zwei Tage in Indien...
...und ich hab mich immer noch nicht ganz daran gewoehnt.

Denn es ist alles so anders hier, als wir es gewoehnt sind. Wenn man hier durch die Strassen faehrt fuehlt man sich in irgendein voriges Jahrhundert versetzt: die meisten Gebaeude sind halb eingefallen, die Leute tragen ihre traditionelle Kleidung, man sieht kaum Autos nur Rikschas (mit Motor), Roller und Fahrraeder. Und zwischen den wild durcheinander fahrenden Indern wandern gemuetlich die heiligen Kuehe umher und jagen sich die Strassenkoeter.





Diese Kuehe laufen ueberall rum. Hier mal beim schlafen (natuerlich auch mitten in der Stadt)



Das krasseste aber sind die ueberall anwesenden armen Leute. Ich glaube daran werd ich mich nie gewoehnen. Im Gegensatz zu unseren Pennern sind es immer ganze Familien (mit tausenden von Kindern) die hier auf der Strasse leben. Manche haben immerhin ein Bett am Strassenrand stehen (wo immer mindestens zwei drin schlafen) und eine aus undefinierbaren Dingen zusammengeschusterte Bude. Keine Ahnung wie die darin den Monsun ueberstehen wollen.

So leben die Armen:


Als Weisse faellt man immer und ueberall auf. Denn in der ganzen 1,5 Mill-Stadt gibt es vielleicht 30 Auslaender. Und die gilt es natuerlich auszubeuten. Sobald man um die Ecke kommt werden die Strassenkinder von den Eltern losgeschickt. Es faellt einem echt schwer hart zu bleiben. Wenn man aber einmal anfaengt was zu geben kann man nicht mehr aufhoeren und unterstuetzt damit auch noch die, im Vergleich zu einer Schulbildung, anscheinend profitablere Kinderarbeit.

Und dann ist da ueberall dieser Dreck, genauer gesagt Muell und Staub. Freu mich schon auf die Schlammlawinen die mit dem Monsun daraus werden.

So, nun aber genug gemotzt. Denn mir gehts hier eigentlich ganz gut (ausser dem, dass ich euch alle wahnsinnig vermisse). Werd jetzt erstmal der Reihe nach berichten. Denn in den ersten zwei Tagen ist schon ganz schoen viel passiert.

Also los gehts: In der Email hab ich euch ja schon von der netten Inderin aus dem Flugzeug erzaehlt die mir gleich mal ihren Fahrer (natuerlich mit Auto) geliehen hat. Von meinem gammligen Hotelzimmer und der Stadt geschockt war mein erster Gedanke, wie ich moeglichst schnell wieder nach Hause komme. Der naechste Gedanke war dann, dass es vielleicht helfen koennte Gleichgesinnte zu treffen.

So begab ich mich also auf die Suche nach Auslaendern. Und da man hier keinen auf der Strasse sieht, bin ich zur Uni geschlappt (bei 45 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 80% - Gratissauna rund um die Uhr). Dort hab ich dann den naechst besten nach foreign students gefragt. Und weil in Indien niemand zugibt wenn er was nicht weiss, wurde ich von hier nach dort geschickt. Nachdem ich meine Geschichte ungefaehr zehnmal erzaehlt und von jedem die Telefonnummer bekommen hatte ("...if you have any problem...") bin ich schliesslich bei nem Prof gelandet der Ahnung hatte. Er hat stundenlang umhertelefoniert bis er die Adresse von nem AIESEC-Typen hatte. Dort angekommen hatte ich dann nach ungefaehr ner Stunde die Telefonnummer von nem deutschen Praktikanten hier in Baroda. Ihr galubt gar nicht wie ich mich da gefreut habe.

Seitdem hab ich meine Abende mit ca 10 anderen internationalen Praktikanten verbracht. Ausserdem hatte ich das Glueck, dass in einem Praktikantenhaus zur Zeit meherere Betten leer stehen. Fuer diesen Monat kann ich deswegen erstmal dort wohnen. Die Wohnung ist zwar auch ganz schoen heruntergekommen aber das ist hier der Standard und nett ist es trotzdem dort. Geschlafen wird hier auf der Dachterasse unterm Sternenhimmel wegen dem kuehlenden Wind.

Unsere Kueche:



Das Bad:



Unser "Schlafzimmer"...



...und die Aussicht von diesem

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Hallo Du Inderin ;-)

geile Berichte.. da fühle ich mich teilweise (Staub, Verkehr, etc.) ganz in die Zeit im Iran versetzt.. und man bekommt richtig Lust Dich zu besuchen, auch wenn es bestimmt wie Hölle heiß ist!

Also dann weiter so mit der Berichterstattung.. :-)
und immer auf die Kühe aufpassen.. ^^

VLG
Achan+Simone

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Hola chica!
Schön, von dir zu hören. Das ist schon was anderes wie im schönen Valencia. Nicht nur wegen Alkohol...;-)
Aber schön, wenns dir gut geht und du Anschluss gefunden hast. Jetzt brauchst nur noch ein gutes Projekt.

Wegen dem Sauna-Wetter hättst mich eh schon gleich wegschmeißen können. Da bleib ich lieber hier im schönen Regensburg und freu mich auf morgen, wenn mein Süßer aus China wieder kommt.

Viel Spaß noch und bis hoffentlich demnächst,
Besito drea

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