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Freitag, 8. Juni 2007
Das Klo
anika.b, 09:24h
Widme unserem Klo einen eigenen Artikel. Ich denke das ist es wert. Aber seht selbst:
Trotz diesem schnuckligen Loch wuerde ich gerne in meinem jetzigen Zuhause (dem Traineehaus) bleiben. Wenn wir (Morna ist auch nicht von AIESEC) wirklich nach einem Monat rausmuessen, nehmen wir uns zu zweit ne Wohnung. Dann ist man nicht so allein und jeder muss nur ca 30 Euro Miete zahlen.
Trotz diesem schnuckligen Loch wuerde ich gerne in meinem jetzigen Zuhause (dem Traineehaus) bleiben. Wenn wir (Morna ist auch nicht von AIESEC) wirklich nach einem Monat rausmuessen, nehmen wir uns zu zweit ne Wohnung. Dann ist man nicht so allein und jeder muss nur ca 30 Euro Miete zahlen.
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Begegnung mit der Polizei
anika.b, 09:08h
Die erste Neuhigkeit ist, dass wir zwei neue Mitbewohner haben: Morna aus Kanada und Alina aus Finnland. Die zweite, es gibt hier doch Polizisten, die sich fuer Ordnung auf der Strasse einsetzen.
War naemlich gestern Abend mit Hassen (kommt aus Jordanien lebt aber seit 12 Jahren hier) und Morna auf dem Weg zu ner Scooter-Werkstatt (das sind die Roller die alle hier nutzen). Das bloede war, dass wir grade im Feierabendverkehr unterwegs waren und in der Zeit alle Polizisten der Stadt dafuer sorgen, dass an den roten Ampeln auch angehalten wird. Einem dieser Polizisten hat es gar nicht gefallen, dass wir zu dritt auf dem Roller sassen. Er gab uns ein Zeichen anzuhalten. Hassan antwortete, ganz in indischer Manier, "just one minute" und preschte davon. Alle Inder um uns rum haben uns zugelacht und angefeuert.
Naja, an der naechsten Ampel hat er uns eingeholt und Morna vom Roller gezogen, so dass wir gezwungen waren anzuhalten. Die Strafe waren ganze 50 Rs also ca 1 Euro. Nachdem wir gezahlt hatten, standen wir noch ewig mit dem Polizisten auf der Verkehrsinsel und haben mir ihm gequatscht. Ein witziger Kerl schon allein von seinem Aussehen her:
In der Scooter-Werkstatt-Gegend waren die Auslaender mal wieder die Attraktion. Der stolze Papa oder Opa bat mich ein Foto von ihm und dem goldigen Knirps zu machen.
Unsere Roller kriegen wir dann wohl heute. Freu mich schon voll. Es macht voll Spass mit der Trainee-Roller-Gang untewegs zu sein, auch wenn man nur hinten drauf hockt. Es nervt mit der Rikscha zur Arbeit fahren zu muessen. Denn den Luxus von einem Stadtplan oder gar Strassennamen gibt es hier nicht. Die einzelnen Gebiete haben zwar Namen aber das heisst noch lange nicht, dass die Rikschafahrer wissen wo diese Gebiete liegen. Ihr kennt ja meinen ausgepraegten Orientierungssinn und hier sieht wirklich jede Strasse wie die anderen aus. Also kann ich den Fahrern nur ganz selten erklaren wo sie lang fahren sollen wobei das mit der Verstaendigung sowieso schwierig ist, da diese Leute meist nicht sehr gebildet sind und kein Englisch koennen. So sieht uerbigens ne Rikscha aus:
Hab euch ja schon erzaehlt, dass die Linde-Inder alle total nett sind. Mit zweien hab ich besonders viel zu tun. Eine davon kam letzte Woche zu mir und meinte sie muesset mir was zeigen. Sie ging zum Fenster und Zeigte mir dunkle Wolken am Himmel. "Hast du das schon mal gesehn?" Da erinnerte ich mich daran, dass ich ihr erzaehlt hatte, dass es keinen Monsun in Deutschland gibt. Als ich ihr sagte, dass es in Dtl auch Wolken gibt, meinte Sie: "ach stimmt, ihr habt ja Schnee." Naja, manchmal auch regen:-). Die meisten Inder (auch die Reichen) waren noch nie ausserhalb Indiens.
War naemlich gestern Abend mit Hassen (kommt aus Jordanien lebt aber seit 12 Jahren hier) und Morna auf dem Weg zu ner Scooter-Werkstatt (das sind die Roller die alle hier nutzen). Das bloede war, dass wir grade im Feierabendverkehr unterwegs waren und in der Zeit alle Polizisten der Stadt dafuer sorgen, dass an den roten Ampeln auch angehalten wird. Einem dieser Polizisten hat es gar nicht gefallen, dass wir zu dritt auf dem Roller sassen. Er gab uns ein Zeichen anzuhalten. Hassan antwortete, ganz in indischer Manier, "just one minute" und preschte davon. Alle Inder um uns rum haben uns zugelacht und angefeuert.
Naja, an der naechsten Ampel hat er uns eingeholt und Morna vom Roller gezogen, so dass wir gezwungen waren anzuhalten. Die Strafe waren ganze 50 Rs also ca 1 Euro. Nachdem wir gezahlt hatten, standen wir noch ewig mit dem Polizisten auf der Verkehrsinsel und haben mir ihm gequatscht. Ein witziger Kerl schon allein von seinem Aussehen her:
In der Scooter-Werkstatt-Gegend waren die Auslaender mal wieder die Attraktion. Der stolze Papa oder Opa bat mich ein Foto von ihm und dem goldigen Knirps zu machen.
Unsere Roller kriegen wir dann wohl heute. Freu mich schon voll. Es macht voll Spass mit der Trainee-Roller-Gang untewegs zu sein, auch wenn man nur hinten drauf hockt. Es nervt mit der Rikscha zur Arbeit fahren zu muessen. Denn den Luxus von einem Stadtplan oder gar Strassennamen gibt es hier nicht. Die einzelnen Gebiete haben zwar Namen aber das heisst noch lange nicht, dass die Rikschafahrer wissen wo diese Gebiete liegen. Ihr kennt ja meinen ausgepraegten Orientierungssinn und hier sieht wirklich jede Strasse wie die anderen aus. Also kann ich den Fahrern nur ganz selten erklaren wo sie lang fahren sollen wobei das mit der Verstaendigung sowieso schwierig ist, da diese Leute meist nicht sehr gebildet sind und kein Englisch koennen. So sieht uerbigens ne Rikscha aus:
Hab euch ja schon erzaehlt, dass die Linde-Inder alle total nett sind. Mit zweien hab ich besonders viel zu tun. Eine davon kam letzte Woche zu mir und meinte sie muesset mir was zeigen. Sie ging zum Fenster und Zeigte mir dunkle Wolken am Himmel. "Hast du das schon mal gesehn?" Da erinnerte ich mich daran, dass ich ihr erzaehlt hatte, dass es keinen Monsun in Deutschland gibt. Als ich ihr sagte, dass es in Dtl auch Wolken gibt, meinte Sie: "ach stimmt, ihr habt ja Schnee." Naja, manchmal auch regen:-). Die meisten Inder (auch die Reichen) waren noch nie ausserhalb Indiens.
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Dienstag, 5. Juni 2007
Mein erstes Wochenende in Baroda...
anika.b, 10:55h
...war ganz schoen vollgestopft und so kam ich gar nicht dazu ueber Heimweh nachzudenken. Mit jedem Tag gefaellts mir hier besser und ich denke am Ende wird mir der Abschied ganz schoen schwerfallen. Denn, wo sonst schlaeft man unterm Sternenhimmel auf dem Dach weil hier wenigstens ein bisschen Wind geht und in der Wohnung die Hitze steht? Wo sonst duest man mit dem Roller durch die Stadt und keinen interessierts wie man faehrt oder ob man nen Fuehrerschein hat? (Man muss nur kraeftig hupen um wie die anderen auch auf sich aufmerksam zu machen.)
Jetzt aber zum Wochenende: Samstag nach der Arbeit gings direkt zum lecker Dinner aufs Dach von nem netten Inder. Angeduedelt gings dann noch auf unserem Dach weiter. Unser bedeutet uebrigens: Jens (deutscher Praktikant), Hannah (Englaenderin) und ich.
Am naechsten Tag hiess es frueh aufstehen. Hab mit ein paar Trainees einen Ausflug zu einer sehr schoenen alten Stadt unternommen (Fotos dazu wie auch zu allen anderen Dingen und Menschen gibts hoffentlich morgen. Muss erstmal auf irgend nem Laptop meine Bilder verkleinern. Sonst laedt die Seite ewig. Also noch n bissle Geduld, gell:-))
So hier jetzt die Fotos. Auf dem ersten Bild ist ein Teil des Ausflugteams zu sehen: Yoko aus Japan, Deenal von Mauritius und Hab-den-Namen-vergessen aus Indien
Auf dem Land (gibts aber auch in der Stadt):
Den Abend haben wir uns mit nem Live-Rock-Konzert vertrieben, leider ganz ohne Bollywood-Musik.
Gestern Abend war eine AIESEC-Party (AIESEC betreut die meisten internationalen Praktikanten hier). Sehr lustig wie die Inder feiern: sie koennen zu ca. 50 Liedern eine speziellen Tanz auswendig. Unsere Freestyl-Coreographien waren nichts dagegen. Und nach einem Tropfen Alkohol drehen sie voellig ab. Den Alk haben sie uebrigens oft von Verwandten im Militaer. Die duerfen naemlich trinken. Wahrscheinlich haben sie deswegen alle so ne grosse Familie, denn einer davon wird schon Soldat werden.
Es gab aber auch schon Negativ-Erlebnisse. Auf dem Weg zur Party wurde ein Franzose von nem Hund gebissen. Keiner weiss warum. Er muss sich deswegen heut ein paar Spritzen beim Doc abholen.
So dann mal wieder an die Arbeit. Morgen gibts dann die Bilder!
Jetzt aber zum Wochenende: Samstag nach der Arbeit gings direkt zum lecker Dinner aufs Dach von nem netten Inder. Angeduedelt gings dann noch auf unserem Dach weiter. Unser bedeutet uebrigens: Jens (deutscher Praktikant), Hannah (Englaenderin) und ich.
Am naechsten Tag hiess es frueh aufstehen. Hab mit ein paar Trainees einen Ausflug zu einer sehr schoenen alten Stadt unternommen (Fotos dazu wie auch zu allen anderen Dingen und Menschen gibts hoffentlich morgen. Muss erstmal auf irgend nem Laptop meine Bilder verkleinern. Sonst laedt die Seite ewig. Also noch n bissle Geduld, gell:-))
So hier jetzt die Fotos. Auf dem ersten Bild ist ein Teil des Ausflugteams zu sehen: Yoko aus Japan, Deenal von Mauritius und Hab-den-Namen-vergessen aus Indien
Auf dem Land (gibts aber auch in der Stadt):
Den Abend haben wir uns mit nem Live-Rock-Konzert vertrieben, leider ganz ohne Bollywood-Musik.
Gestern Abend war eine AIESEC-Party (AIESEC betreut die meisten internationalen Praktikanten hier). Sehr lustig wie die Inder feiern: sie koennen zu ca. 50 Liedern eine speziellen Tanz auswendig. Unsere Freestyl-Coreographien waren nichts dagegen. Und nach einem Tropfen Alkohol drehen sie voellig ab. Den Alk haben sie uebrigens oft von Verwandten im Militaer. Die duerfen naemlich trinken. Wahrscheinlich haben sie deswegen alle so ne grosse Familie, denn einer davon wird schon Soldat werden.
Es gab aber auch schon Negativ-Erlebnisse. Auf dem Weg zur Party wurde ein Franzose von nem Hund gebissen. Keiner weiss warum. Er muss sich deswegen heut ein paar Spritzen beim Doc abholen.
So dann mal wieder an die Arbeit. Morgen gibts dann die Bilder!
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Samstag, 2. Juni 2007
Linde
anika.b, 11:29h
Wie ihr alle wisst bin ich ja hier nicht zum Urlaub machen, sondern zum Geld verdienen. Also hab ich mich gestern zu Linde aufgemacht.
Wie alle Inder sind hier auch alle ganz nett und haben sich gut um mich gekuemmert. Die mir versprochene Wohnung die ja dann doch nicht organisiert werden konnte, ist jetzt anscheinend kein Problem mehr. Naja, ich glaubs erst wenn ich wirklich drin bin.
Ach ja, ich schreib euch grad von meinem Firmenrechner. Und das obwohl heute Samstag ist! In den meisten Firmen wird in Indien jeden Samstag gearbeitet. Bei Linde zum Glueck nur am ersten im Monat. Heute Nachmittag soll dann geklaert werden an welchem Projekt ich mitarbeite.
Mein Gehalt von ca. 300 Euro (besser hoeren sich 12000 Rupien an :-)) ist anscheinend ganz gut. Ein Callcenter-Mitarbeiter bekommt pro Monat gerade mal 1000 Rs und die anderen Praktikanten bekommen sogar nur 3000 oder 6000 Rs. Gehoer hier also zu den Spitzenverdienern. Hab bisher aber noch keine Ahnung fuer was ich das Geld hier ausgeben soll. Denn mit Abends weggehen siehts hier eher schlecht aus. Hier gibts ja nicht mal Alkohol! Zumindest nicht fuer Inder. Als Auslaender kann man sich in Hotelbars welchen kaufen und dank der Reisen in andere indische Bundesstaaten findet man in jedem Praktikanten-Kuehlschrank ein zwei Flaschen Bier oder Schnapes.
Wie alle Inder sind hier auch alle ganz nett und haben sich gut um mich gekuemmert. Die mir versprochene Wohnung die ja dann doch nicht organisiert werden konnte, ist jetzt anscheinend kein Problem mehr. Naja, ich glaubs erst wenn ich wirklich drin bin.
Ach ja, ich schreib euch grad von meinem Firmenrechner. Und das obwohl heute Samstag ist! In den meisten Firmen wird in Indien jeden Samstag gearbeitet. Bei Linde zum Glueck nur am ersten im Monat. Heute Nachmittag soll dann geklaert werden an welchem Projekt ich mitarbeite.
Mein Gehalt von ca. 300 Euro (besser hoeren sich 12000 Rupien an :-)) ist anscheinend ganz gut. Ein Callcenter-Mitarbeiter bekommt pro Monat gerade mal 1000 Rs und die anderen Praktikanten bekommen sogar nur 3000 oder 6000 Rs. Gehoer hier also zu den Spitzenverdienern. Hab bisher aber noch keine Ahnung fuer was ich das Geld hier ausgeben soll. Denn mit Abends weggehen siehts hier eher schlecht aus. Hier gibts ja nicht mal Alkohol! Zumindest nicht fuer Inder. Als Auslaender kann man sich in Hotelbars welchen kaufen und dank der Reisen in andere indische Bundesstaaten findet man in jedem Praktikanten-Kuehlschrank ein zwei Flaschen Bier oder Schnapes.
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schon zwei Tage in Indien...
anika.b, 10:44h
...und ich hab mich immer noch nicht ganz daran gewoehnt.
Denn es ist alles so anders hier, als wir es gewoehnt sind. Wenn man hier durch die Strassen faehrt fuehlt man sich in irgendein voriges Jahrhundert versetzt: die meisten Gebaeude sind halb eingefallen, die Leute tragen ihre traditionelle Kleidung, man sieht kaum Autos nur Rikschas (mit Motor), Roller und Fahrraeder. Und zwischen den wild durcheinander fahrenden Indern wandern gemuetlich die heiligen Kuehe umher und jagen sich die Strassenkoeter.
Diese Kuehe laufen ueberall rum. Hier mal beim schlafen (natuerlich auch mitten in der Stadt)
Das krasseste aber sind die ueberall anwesenden armen Leute. Ich glaube daran werd ich mich nie gewoehnen. Im Gegensatz zu unseren Pennern sind es immer ganze Familien (mit tausenden von Kindern) die hier auf der Strasse leben. Manche haben immerhin ein Bett am Strassenrand stehen (wo immer mindestens zwei drin schlafen) und eine aus undefinierbaren Dingen zusammengeschusterte Bude. Keine Ahnung wie die darin den Monsun ueberstehen wollen.
So leben die Armen:
Als Weisse faellt man immer und ueberall auf. Denn in der ganzen 1,5 Mill-Stadt gibt es vielleicht 30 Auslaender. Und die gilt es natuerlich auszubeuten. Sobald man um die Ecke kommt werden die Strassenkinder von den Eltern losgeschickt. Es faellt einem echt schwer hart zu bleiben. Wenn man aber einmal anfaengt was zu geben kann man nicht mehr aufhoeren und unterstuetzt damit auch noch die, im Vergleich zu einer Schulbildung, anscheinend profitablere Kinderarbeit.
Und dann ist da ueberall dieser Dreck, genauer gesagt Muell und Staub. Freu mich schon auf die Schlammlawinen die mit dem Monsun daraus werden.
So, nun aber genug gemotzt. Denn mir gehts hier eigentlich ganz gut (ausser dem, dass ich euch alle wahnsinnig vermisse). Werd jetzt erstmal der Reihe nach berichten. Denn in den ersten zwei Tagen ist schon ganz schoen viel passiert.
Also los gehts: In der Email hab ich euch ja schon von der netten Inderin aus dem Flugzeug erzaehlt die mir gleich mal ihren Fahrer (natuerlich mit Auto) geliehen hat. Von meinem gammligen Hotelzimmer und der Stadt geschockt war mein erster Gedanke, wie ich moeglichst schnell wieder nach Hause komme. Der naechste Gedanke war dann, dass es vielleicht helfen koennte Gleichgesinnte zu treffen.
So begab ich mich also auf die Suche nach Auslaendern. Und da man hier keinen auf der Strasse sieht, bin ich zur Uni geschlappt (bei 45 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 80% - Gratissauna rund um die Uhr). Dort hab ich dann den naechst besten nach foreign students gefragt. Und weil in Indien niemand zugibt wenn er was nicht weiss, wurde ich von hier nach dort geschickt. Nachdem ich meine Geschichte ungefaehr zehnmal erzaehlt und von jedem die Telefonnummer bekommen hatte ("...if you have any problem...") bin ich schliesslich bei nem Prof gelandet der Ahnung hatte. Er hat stundenlang umhertelefoniert bis er die Adresse von nem AIESEC-Typen hatte. Dort angekommen hatte ich dann nach ungefaehr ner Stunde die Telefonnummer von nem deutschen Praktikanten hier in Baroda. Ihr galubt gar nicht wie ich mich da gefreut habe.
Seitdem hab ich meine Abende mit ca 10 anderen internationalen Praktikanten verbracht. Ausserdem hatte ich das Glueck, dass in einem Praktikantenhaus zur Zeit meherere Betten leer stehen. Fuer diesen Monat kann ich deswegen erstmal dort wohnen. Die Wohnung ist zwar auch ganz schoen heruntergekommen aber das ist hier der Standard und nett ist es trotzdem dort. Geschlafen wird hier auf der Dachterasse unterm Sternenhimmel wegen dem kuehlenden Wind.
Unsere Kueche:
Das Bad:
Unser "Schlafzimmer"...
...und die Aussicht von diesem
Denn es ist alles so anders hier, als wir es gewoehnt sind. Wenn man hier durch die Strassen faehrt fuehlt man sich in irgendein voriges Jahrhundert versetzt: die meisten Gebaeude sind halb eingefallen, die Leute tragen ihre traditionelle Kleidung, man sieht kaum Autos nur Rikschas (mit Motor), Roller und Fahrraeder. Und zwischen den wild durcheinander fahrenden Indern wandern gemuetlich die heiligen Kuehe umher und jagen sich die Strassenkoeter.
Diese Kuehe laufen ueberall rum. Hier mal beim schlafen (natuerlich auch mitten in der Stadt)
Das krasseste aber sind die ueberall anwesenden armen Leute. Ich glaube daran werd ich mich nie gewoehnen. Im Gegensatz zu unseren Pennern sind es immer ganze Familien (mit tausenden von Kindern) die hier auf der Strasse leben. Manche haben immerhin ein Bett am Strassenrand stehen (wo immer mindestens zwei drin schlafen) und eine aus undefinierbaren Dingen zusammengeschusterte Bude. Keine Ahnung wie die darin den Monsun ueberstehen wollen.
So leben die Armen:
Als Weisse faellt man immer und ueberall auf. Denn in der ganzen 1,5 Mill-Stadt gibt es vielleicht 30 Auslaender. Und die gilt es natuerlich auszubeuten. Sobald man um die Ecke kommt werden die Strassenkinder von den Eltern losgeschickt. Es faellt einem echt schwer hart zu bleiben. Wenn man aber einmal anfaengt was zu geben kann man nicht mehr aufhoeren und unterstuetzt damit auch noch die, im Vergleich zu einer Schulbildung, anscheinend profitablere Kinderarbeit.
Und dann ist da ueberall dieser Dreck, genauer gesagt Muell und Staub. Freu mich schon auf die Schlammlawinen die mit dem Monsun daraus werden.
So, nun aber genug gemotzt. Denn mir gehts hier eigentlich ganz gut (ausser dem, dass ich euch alle wahnsinnig vermisse). Werd jetzt erstmal der Reihe nach berichten. Denn in den ersten zwei Tagen ist schon ganz schoen viel passiert.
Also los gehts: In der Email hab ich euch ja schon von der netten Inderin aus dem Flugzeug erzaehlt die mir gleich mal ihren Fahrer (natuerlich mit Auto) geliehen hat. Von meinem gammligen Hotelzimmer und der Stadt geschockt war mein erster Gedanke, wie ich moeglichst schnell wieder nach Hause komme. Der naechste Gedanke war dann, dass es vielleicht helfen koennte Gleichgesinnte zu treffen.
So begab ich mich also auf die Suche nach Auslaendern. Und da man hier keinen auf der Strasse sieht, bin ich zur Uni geschlappt (bei 45 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 80% - Gratissauna rund um die Uhr). Dort hab ich dann den naechst besten nach foreign students gefragt. Und weil in Indien niemand zugibt wenn er was nicht weiss, wurde ich von hier nach dort geschickt. Nachdem ich meine Geschichte ungefaehr zehnmal erzaehlt und von jedem die Telefonnummer bekommen hatte ("...if you have any problem...") bin ich schliesslich bei nem Prof gelandet der Ahnung hatte. Er hat stundenlang umhertelefoniert bis er die Adresse von nem AIESEC-Typen hatte. Dort angekommen hatte ich dann nach ungefaehr ner Stunde die Telefonnummer von nem deutschen Praktikanten hier in Baroda. Ihr galubt gar nicht wie ich mich da gefreut habe.
Seitdem hab ich meine Abende mit ca 10 anderen internationalen Praktikanten verbracht. Ausserdem hatte ich das Glueck, dass in einem Praktikantenhaus zur Zeit meherere Betten leer stehen. Fuer diesen Monat kann ich deswegen erstmal dort wohnen. Die Wohnung ist zwar auch ganz schoen heruntergekommen aber das ist hier der Standard und nett ist es trotzdem dort. Geschlafen wird hier auf der Dachterasse unterm Sternenhimmel wegen dem kuehlenden Wind.
Unsere Kueche:
Das Bad:
Unser "Schlafzimmer"...
...und die Aussicht von diesem
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