Mittwoch, 12. September 2007
Und die Letzte
Natuerlich war jede Zeile in ner anderen Schrift und vor allem in ner anderen Farbe


Hi All,

This week is International Friendship Week...... I honour all my friends by sending this cute mail.....

I like you because of who you are to me.... A true friend.

And if I had not told you before take the hint now.





Show your friends how much you care



Send this to everyone you consider a FRIEND!



If it comes back to you, then you'll know you have a circle of friends.

HAPPY FRIENDSHIP WEEK TO YOU!!!!!!



YOU ARE MY FRIEND AND I AM HONORED.

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Mail die Zweite
Cute Animation..........!!!!!











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Apropos schwul
Schaut mal, was fuer wunderschoene Massenmails ich fast jeden Morgen in meinem Postfach finde. Die Mails kommen alle von meinen MAENNLICHEN Kollegen. Zumindest dacht ich bisher, dass sie das sind.

Stellt euch die Schrift bitte ROSA vor:


Good morning...!!!!

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Der schwule Fluch
Ha, wir haben die Ursache des Problems gefunden. Das Problem: meine Mitbewohnerin war am Montag doll krank und hatte gestern nen Scooter-Unfall (nichts schlimmes aber trotzdem wars ein Schock). Und ich bin gestern mit nem steifen Hals aufgewacht, kann mich seit dem nicht wirklich bewegen und vor allem nicht zum Sport gehen.

Und warum das alles? Weil wir in Mumbai nem/ner Man-Woman keine Kohle gegeben haben. Also eigentlich is es ein Mann, der aber nen Sari traegt und lange Haare hat. Der kam im Zug zu uns her (wie etliche bettelnde Kinder/Frauen/Maenner) und meinte: "Giv me please". Nach meinem NO hat er was auf Hindi geprabbelt. Das war dann also wohl der Fluch, wie uns Inder spaeter erzaehlt haben.

Das sind also die beruechtigten Schwulen in Indien. Manche von denen kastrieren sich selbst und wenn man nicht zahlt, wird der Sari gehoben. Da sind wir ja eigentlich noch mal gut davon gekommen. Ihr Geld verdienen sie mit Betteln. Sie erscheinen auch auf Hochzeiten und Geburtsfeiern von Jungs und gehn erst wieder, wenn se genug eingesammelt haben.

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Donnerstag, 6. September 2007
Loewen
Diu, eine Insel vor Gujarat (“mein” Bundesstaat) war diesmal unser Wochenendausflugs-Ziel. Natuerlich war es nicht moeglich, die ca. 600 km ohne Umsteigen zu bewaeltigen. Wie gewohnt ging es mit dem Zug in der Sleeper Class...



... los. Dann kam der Ueberlandbus mit einer Hoechstgeschwindigkeit von ca. 50 km/h. Da heisst es mal wieder die Geduld und die Balance trainieren. Balance deswegen, weil die „Strassen“ wie immer aus einem einzigen riessigen Schlagloch bestand. Besonders nett ist dass in der Regenzeit: man weiss nie welche Tiefe sich unter einer Wasseroberflaeche verbirgt. Kein Wunder also, dass mein Scooter ein Dauergast beim Mechaniker ist.

Aber zurueck zum Trip. Auf dem Weg zur Insel legten wir noch einen Stop in nem Nationalpark ein, wo es neben Afrika die letzten wilden Loewen gibt. Der Park war wegen dem Monsun geschlossen. Aber es waer nicht Indien, wenn nicht gleich ein paar Typen ankommen und versprechen einem die Loewen zu zeigen. „No problem, Madame. No problem, Madame.“

Es folgten erfolglose Ueberzeugungsversuche, dass wir doch zu Fuss in den Wald sollen, weil dann die Wahrscheinlichkeit viiiieeel groesser ist nen Loewen zu sehen. Klingt einleuchtend aber wir hatten zu sehr Schiss. Vor allem die Info, dass ich mein schwarzes T-Shirt wechseln sollte, weil die Loewen mich fuer nen kleinen Bueffel halten koennten, hat nicht gerade unser Vertrauen gesteigert. Mit dem Auto gings dann los. Loewen haben wir natuerlich keine gesehen. Dafuer Hirsche und den hier:



Nen Rad hat er auch fuer uns gemacht. Meine Kamera war dafuer aber zu langsam.

Ueberall gibt es ein anderes Rikshaw-Modell:



Dann gings ueber ueberflutete und durchloecherte Strassen mit dem Bus nach Diu...



Und endlich – das Meer:



Mit nem Tempel direkt an der Kueste:





Schoen ist es da. Zumindest die Natur. Die Menschen, oder besser gesagt die indischen Maenner, koennen einem aber den Spass verderben: ruecken im Restaurant ihre Stuehle so hin, dass sie einen die ganze Zeit anstarren koennen. Und wenn man sie anschnauzt, lachen se nur doof. Kaum ist man als Weisse am Strand positionieren se sich in 20m Entfernung und – starren. Zum Glueck ham wir ein schoenes Gartenrestaurant mit super leckerem Essen gefunden, wo der Besitzer indischen Maenner-Gruppen den Zutritt verwehrt. Diu war uebrigens lange ne portugiesiche Kolonie. Deswegen ist das Essen eher westlich (yeah, endlich mal Abwechslung) und Alkohol ist erlaubt, was das Starren nich grade verhindert und anscheinend ein Gefaengnis notwendig macht:



Traditionelle Kleidung:







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Donnerstag, 30. August 2007
Verlobung: Fortsetzung
Hab total vergessen zu schreiben, dass die Ehe der beiden (von der Verlobungsfeier) natuerlich arrangiert ist. Nur 10% aller indischen Hochzeiten sind Liebes-Hochzeiten.

Komischerweise scheinen die jungen Inder das zu akzeptieren. Interessant ist auch, wie die Inder mit denen ich darueber gesprochen habe, die arrangierten Ehen verteidigen. Ein Vorteil dieser Ehen ist laut ihnen z.B., dass die Liebe im Laufe der Jahre immer weiter waechst. Bei einer Liebes-Hochzeit dagegen, heiratet man dann, wenn man sich am meisten mag. Im Laufe der Jahre, geht es immer weiter bergab mit der Liebe, so die Inder. Ausserdem kann man, wenn man verliebt ist, nicht vernuenftig beurteilen ob der zukuenftige Partner aus der richtigen gesellschaftlichen Schicht kommt. Die Frage ist, ob er einem in Zukunft das Leben bieten kann, was man von Kindheit an gewohnt ist. Sprich, hat er die noetige Kohle und Ausbildung. Also suchen meist die Eltern den Partner aus. Das Kind hat zwar das letzte Wort, aber bei den Einschraenkungen auf nur eine "Community" (wie se ihre gesellschaftliche Gruppe nennen) hat man nicht wirklich viel Auswahl.

Neha, meine Kollegin, ist "schon" 24 und noch nicht verheiratet. Sie plant spaetestens in einem Jahr zu heiraten, da man als Frau mit 25 verheiratet sein sollte. Den Mann dazu hat sie noch nicht ausgesucht.

Immerhin wollen inzwischen die meisten Familien fuer ihre Soehne eine gut ausgebildete Frau. Die Frage ist nur was es bringt, wenn sie dann eh alle als Hausfrauen enden.

Vor der Hochzeit darf man natuerlich keinen Freund oder eine Freundin haben. Die meisten Inder in meinem Alter scheinen das zu akzeptieren. Obwohl die Tatsache, dass viele zum studieren oder arbeiten in eine andere Stadt ziehen, Beziehungen vor der Ehe immerhin theoretisch moeglich machen. Ansonsten wird bis zur Ehe bei den Eltern gelebt. Dann zieht das neue Paar ins Haus der Eltern des Mannes und die Frau hat erst was zu sagen, wenn die Schwiegermama die Herrschaft altershalber abgeben muss.

Das man als verheirateter Mann seine Affaeren hat, ist ziemlich normal. Fuer Frauen ist das natuerlich undenkbar.

Das ist Indien im Jahre 2007. Unglaublich.

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Verlobung
War mit Neha, meiner Kollegin, auf ner Verlobungsfeier in ihrem Dorf. Wurde dazu erstmal mit traditioneller indischer Kleidung ausgestattet. Es reicht schliesslich wegen der Haut- und der Haarfarbe staendig angestarrt zu werden.



Das was wir da tragen, ist, neben dem Sari, die Kleidung der Frauen in Indien. In grossen Staedten wie Mumbai und Delhi sieht man auch Jeans und T-Shirt. In Baroda eher selten. Praktisch sind die Klamotten nicht. Staendig rutscht der Schal... Der einzige fuer mich ersichtliche Zweck ist soviel Frau wie moeglich zu verstecken. Kein Wunder moegen die Inder den Monsun: das ist die einzige Gelegenheit (abgesehen von Filmen) Frauen in engen Klamotten zu sehn.

Das ganze Wochenende hab ich im Dorf von Neha verbracht. Stolz wurde mir als erstes natuerlich der Tempel gezeigt:



Dann gings zu ner Tieraufzuchtsstation. Jeder der dorthin einen ordentlichen Batzen Geld spendet bekommt einen Ehrenplatz (und natuerlich auch ein gutes Karma, d.h. es steigt die Chance im naechsten Leben wieder als Mensch wiedergeboren zu werden):



Gras fuer Bueffel und Kuehe:



Sonntagsausflug mit der ganzen Familie:



Man fuehlt sich wie im Zoo (von den Papageien hab ich leider kein gutes Foto):



Dann gings zu nem ehemaligen Palast:



man beachte die Wampe:



Es gibt auch reiche Inder (wie z.B. Nehas Familie). Ganze vier Leute wohnen in diesem Haus...



...plus ein paar Goetter, die einen extra Raum fuer sich haben.

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